Johannis-Freimaurerloge
Archimedes zum sächsischen Bund
 

Chronik

Zur Vorgeschichte

Zur Vorgeschichte unserer Loge sei erzählt, dass sich im Anfang des 19. Jahrhunderts viele Schneeberger in Altenburg aufnehmen ließen. In Altenburg pflegten die Kaufleute aus Schneeberg immer Einkehr zu halten auf ihren Reisen zur Leipziger Messe. Da die Gefahr bestand, auf Grund der großen Entfernung, einige Brüder für die Maurerei zu verlieren, fanden sich am 6. Dezember 1802 einige Brüder zusammen und der Kaufmann Christian Gottlob Ficker hielt eine brennende Ansprache zum Ansporn einen maurischen Klub zu begründen.

Ab dem Jahre 1805

führte man dann Diskussionsabende ein, hieraus entwickelte sich zum Beispiel die Brotverteilungsanstalt für Arme und Bedürftige der Stadt, sowie die starke Hilfe bei Brennholz.

1805

verhandeln die Brüder dann mit der Altenburger Mutterloge über die Konstituierung einer eigenen Loge in ihrer Stadt. Unter dem 17. November 1808 findet sich dann auch ein von 13 Brüdern unterzeichneter Errichtungsvertrag.

Die Gründung der Loge "Archimedes zum sächsischen Bunde" in Schneeberg fand dann am 05.02.1809 statt.
Im ersten Jahr konnten dann schon 26 Mitglieder gezählt werden.

erstes Siegel

Als große Leistung der Brüder wird die Gründung der Industrieschule am 01. Februar 1808 angesehen. Diese Schule hatte die Aufgabe Zitat - "die ohne Unterricht und ohne alle Aufsicht umherirrenden Kinder in einer beständigen Aufsicht zu halten und mit dem nötigen Unterricht zu versehen, zur Arbeit und Ordnung anzuhalten und nach Befinden mit nötiger Kost zu versorgen".

Die Zusammenkünfte der Loge wurden anfangs immer im "Umherziehen" bei den einzelnen Brüdern abgehalten. Bei Festlichkeiten, auch mit den Schwestern, ging man in die blaue Stube auf dem Rathaus oder in das Gasthaus Am Ring. Etwas später erwarb man eine Stube im Gartenhaus des Bruders Breuel. Da die Mittel gering waren besorgte man zwei Tische und die Stühle sollten durch die Brüder besorgt werden. Danach hatte man ein Zimmer im Hause des Bruders Breuel und eines im Hause des Bruders Coith, dem damaligen Fürstenhause.

Im Jahre 1859

konnte durch eine hohe Spende eines unbekannten Bruders die Witwen- und Waisenkasse ins Leben gerufen werden und ein neues Logengebäude errichtet werden.

Dieses wurde aber dann nur bis 1873 genutzt und man zog 1874 in ein anderes Haus um. Hier blieb die Loge bis 1882.

Mit der Grundsteinlegung am 4. September 1883 und der feierlichen Weihe am 14. September 1884 zog man in das dritte Logenhaus. Dieses Logenhaus steht noch heute und wird durch die 2014 wiederbegründete Loge genutzt.

Ein redigiertes Gesetzbuch erhält die Loge im Jahre 1876.

Im Logenhaus wurde 1879 am 9. Dezember eine Kinderbewahranstalt für Kinder von 2 ½ bis 6 Jahren eingerichtet und eröffnet.

Im Jahre 1909

feierte man das 100jährige Bestehen unter großer Teilnahme. Es wurden zwei Stiftungen von 2000 Mark von den Schwestern und 1500 Mark von den Brüdern zu Wohltätigkeitszwecken überreicht.

1914

beschließt die Loge Mittel zur Linderung der Kriegsnöte bereitzustellen und dem Roten Kreuz soll ein reichlicher Betrag zufließen.

Im Jahre 1928

feierte die Schneeberger Loge ein großes Frühlingsfest. Mit reichem Blumen und Maienschmuck hatte die Loge am 3. Juni zum Dreifaltigkeitsfest ein festliches Kleid angelegt.

Mit Wirkung vom 19. April 1933

beschließt man sich "Deutsch Christlicher Orden Sachsen, Ortsgruppe Herder" zu nennen. Kurz darauf am 14. Juni 1933 nennt man sich um in "Gesellschaft Erholung".

Der Stadtrat von Schneeberg fordert den Verein Erholung mit Schreiben vom 19. Mai 1934 auf, seine Auflösung rasch zu beschließen.

Durch den Sächsischen Minister für Inneres wird unter dem 20. August 1935 die Auflösung und das Verbot des Vereins Erholung bekannt gegeben.

Bei der Firma Emil Bach werden dann am 15. Oktober 1935 insgesamt 10 Kisten mit Archivmaterial der ehemaligen Loge beschlagnahmt und in die Berufsschule verbracht.


Text und Bilder stammen von Archivar Berndt Thomas Möckel.
(Die Bilder stammen aus der Festschrift zum 100-jährigen Bestehen der Loge.)